Wenn es im täglichen Miteinander von Hund und Mensch mal nicht so läuft wie gewünscht, wird meist der Hund bestraft, obwohl immer der Mensch die „Hauptschuld“ an der freundschaftlichen Krise trägt. Schon irgendwie ungerecht, findest Du nicht?

Damit Eure Beziehung zukünftig möglichst reibungslos abläuft, hältst Du Dich am besten an die Tipps und Regeln dieses Ratgebers. Sie beschäftigen sich mit den DOs und DONTs im Umgang mit dem Vierbeiner – für eine rundum harmonische „Ehe“ zwischen Hund und Mensch.

10 Regeln für das perfekte Hund und Mensch Dreamteam

Die folgenden 10 Regeln zeigen Dir, was Dein Hund ganz und gar nicht mag – und wie Du mit ihm umgehen solltest, um seine und Deine Nerven zu schonen. Diese braucht Ihr schließlich beide für andere Dinge: Er, um mit den lästigen Anfeindungen anderer Hunde oder dem Gefauche der Nachbarskatze fertig zu werden.

Du, um den Arbeitsstress und sonstige Unannehmlichkeiten gut zu meistern. Was also liegt näher, zumindest dafür zu sorgen, das Team aus Hund und Mensch in die schönsten Bahnen zu lenken? Eben, gar nichts. Lies Dir einfach die Tipps, die Dir übrigens niemand geringerer als Dein Hund selbst erzählt, aufmerksam durch – und, was noch wichtiger ist: Setz sie um. Dann steht Eurem Hund-und -Mensch-Liebesglück nichts mehr im Wege!

Regel #1: Steck mich bloß nicht in Deine Handtasche!

Ich mag es genauso wenig wie andere Hunde, in einer Handtasche herumgetragen zu werden. Merk Dir das: Mein Körper hat Beine, sogar zwei mehr als Deiner. Auf vier funktionierenden Pfoten läuft es sich eigentlich ganz gut durch die Straßen, Wiesen und Wälder. Hund und Mensch können ohne Weiteres nebeneinander her gehen. Noch einmal der klare Hinweis an alle Hundefreunde: Ob wir groß sind oder winzig klein, ob wir richtig toll aussehen oder nicht die umwerfendsten Schönheiten abgeben: Wir hassen es abgrundtief, in Handtaschen gesteckt zu werden. Hunde sind keine Accessoires, sondern lebendige Wesen mit Gefühlen. Respektiert uns und macht uns nicht zu Euren Marionetten oder Maskottchen!

Regel #2: Halt mir bloß unnütze Kleidung vom Leib!

Kann ja sein, dass mir T-Shirts und andere Kleidungsstücke ziemlich gut zu Gesicht stehen. Aber: Die Dinger sind so was von unbequem. Sie kratzen und sie zerzausen mein Fell. Wenn Du jetzt denkst, ich sei lediglich besorgt um meine optische Erscheinung, irrst Du Dich gewaltig. Diese elendigen Klamotten sind mir in den meisten Fällen viel zu warm. Sie machen die ansonsten bestens laufenden und sehr tüchtigen Temperatur-Regulations-Mechanismen meines wunderbaren Hundekörpers zu Arbeitslosen. Das ist doch wohl nicht in Deinem Sinne, oder?

Kurzum empfinde ich diesen Schnickschnack als extrem störend. Das gilt natürlich nicht bei eisiger Kälte im Winter, wenn fette Minustemperaturen herrschen. Auch wenn ich einmal alt oder – Gott behüte – krank werden sollte, ist funktionelle Schutzkleidung durchaus sinnvoll, aber eben nur dann!

Tipp: Hunde mit wenig Pelz und solche mit sehr kurzen Beinen brauchen an kühlen und nassen Tagen schon passende Klamotten, um sich nicht zu erkälten oder andere Garstigkeiten einzufangen. Dann dürfen Hund und Mensch also ruhig im Partnerlook unterwegs sein.

Hund liegt entspannt auf sein Herrchen
Hund liegt entspannt auf sein Herrchen

Regel #3: Lass uns doch auch mal ein wenig still sein!

Ich weiß ja, dass Du Dich gerne mit mir unterhältst. Das scheint so ein komisches Ding zwischen Hund und Mensch zu sein. Grundsätzlich ist dagegen auch nichts einzuwenden. Aber: Ewig lange Schwälle überfordern mich. Meist kann ich Dir schon nach dem zweiten Satz nicht mehr so ganz folgen, weil mir leckere Knochen oder Hundekekse durch den Kopf wandern. 

Du siehst also, es ist vergebene Lebensmüh, all Dein geschätztes Wissen mit mir zu teilen. Nicht böse gemeint, aber: Halt hin und wieder mal Deine Klappe. Wir, Hund und Mensch, verständigen uns sowieso durch Körpersprache, also Mimik und Gestik, wesentlich besser.Übrigens: Wenn ich bei Deinen verbalen Ergüssen recht schnell meinen Kopf niedlich zur Seite lege, so heißt das oft, dass ich keine Lust mehr auf Dein Gelaber hab und lieber gekrault werden möchte.

Regel #4: Diskutier nicht mit mir – es ist zwecklos!

Man muss die Dinge beim Namen nennen: Ich und meinesgleichen sind schlechte Demokraten. Sag ja oder nein, mit allem anderen (also ewigem Diskutieren) komme ich nicht so wirklich zurecht. Ich fange dann gerne und schnell an, meine eigenen Regeln aufzustellen. Nicht, dass es mir selbst schon einmal so ergangen wäre (oder doch…?!), aber oft genug endet eine solche Sache doch ziemlich ungemütlich: Der Hund wird in einer Hundeschule zum Nachsitzen angemeldet und das ist wirklich kein Spaß!

Regel #5: Bild Dir nicht ein, ich wollte die Weltherrschaft!

Entspann dich doch mal: Wenn ich aus einer Laune heraus nachts hin und wieder aufs Sofa hüpfe, um es mir dort ein bisschen bequem zu machen, hat das nicht gleich sonst was zu bedeuten. Menschen neigen dazu, uns mit Unterstellungen à la „Du Hund willst doch den Chef spielen, Macht gewinnen!“ zu konfrontieren – zu Unrecht!

Ich will durchaus nicht die Weltherrschaft an mich reißen. Das erhöhte Liegen hat nichts damit zu tun, dass ich beabsichtigte, Dir Deinen Rang streitig zu machen. Schlag Dir das also flott aus dem Kopf. Ist Dir schon einmal in den Sinn gekommen, dass es sich da oben vielleicht einfach viel komfortabler liegt als auf der Hundedecke? Nein? Dann wird’s Zeit.

Tipp: Mach Du ruhig weiter einen auf Boss, das ist mir eh viel lieber, weil stressfreier.

Hund und Mensch sind weitestgehend ergebener Untertan und freundlicher Feldherr – zumindest im Bilderbuch.

Umgang mit Hunden - Deine Hundehilfe

Regel #6: Wecke Vertrauen in mir und ich binde mich an Dich!

Hund und Mensch vertragen sich, wenn sie einander vertrauen. Ich bin da genau wie meine Artgenossen. Keine Sorge, Du musst nicht hexen oder zaubern können, um mich ganz an Dich zu binden und mir dennoch meine Freiheiten zu lassen (die brauch ich nämlich trotz aller Nähe zwischen uns!).

Aber Vorsicht: Für eine harmonische, vertrauensvolle Bindung zwischen Hund und Mensch reicht es nicht, oft miteinander zu schmusen und einen engen Körperkontakt zu pflegen (auch wenn diese Dinge natürlich sehr schön sind). Ich sag es ungern:

Sei auch streng und konsequent, wenn es Not tut.

Ich richte meine Worte an alle Hundeliebhaber: Das Vertrauen und die Bindung zwischen Hund und Mensch lassen sich niemals erzwingen. Wichtig ist eine gute Mischung aus– Geduld,– Konsequenz,– Spiel und– Beschäftigung. Um ein intaktes Miteinander zu erzielen, muss der Hund seinen Menschen als souveränen Leiter, aber auch als Kumpel kennenlernen und immer wieder erleben. So entsteht das alles entscheidende blinde Vertrauen. Für weitere Informationen: Klick hier*.

Regel #7: Kommandiere mich nicht ständig herum!

Ich weiß und akzeptiere doch, dass Du der Hengst von uns beiden bist. Du brauchst mich also nicht ständig herumzukommandieren. Das hilft sowieso weder Dir noch mir. Mit Schimpfen und Fluchen kriegst Du mich bestimmt nicht in den Griff, da werde ich nur unsicher und fühle mich unwohl.

Du kannst Dir sicherlich vorstellen, dass sich das nicht gerade positiv auf die Beziehung zwischen Hund und Mensch auswirkt. Es führt nur zu einem massiven Bindungsverlust. Du schiebst mich mit solch einem bösen Verhalten in die soziale Isolation. Vermeide das also!

Regel #8: Zeig mir dennoch, dass Du der Boss bist!

Was ich gerade im Zusammenhang mit dem Kommandieren sagte, heißt nicht, dass Du mir nicht dennoch meine Grenzen aufzeigen sollst. Ich bitte Dich sogar darum, das zu tun. Bringst Du mir nämlich keine Regeln zum Miteinander von Hund und Mensch bei und bist nur lieb zu mir, so schadet mir das genauso.

Du weißt das ja aus Deinem sonstigen Leben: Die richtige Mischung macht’s. Ich lerne durch Ausprobieren, teste also immer wieder, wie weit ich gehen beziehungsweise was ich mir erlauben darf. Aus dem daraus resultierenden Erfolg oder Misserfolg lerne ich. Signalisierst Du mir, dass ich etwas Schlimmes getan habe, mache ich es nicht mehr (na ja, so nach dem dritten oder vierten Versuch…).

Umgekehrt freue ich mich, manches zu reproduzieren, auf das ich eine positive Resonanz von Dir erhalte.

Tipp: Übrigens nennt man das Ganze psychologisch korrekt „klassische Konditionierung“. Kannst Du ja mal googeln, wenn es Dich näher interessiert.

Regel #9: Verstärke mein Verhalten positiv oder negativ!

Ich will Dir noch einmal konkret ein paar Dinge zu dieser positiven und negativen Verstärkung sagen, die ich vorhin so in den Raum warf. Denk immer dran: Ein Hund will seinem Menschen von Anfang an gefallen. Im Grunde hast Du also leichtes Spiel, mich so zu erziehen, dass wir uns gut verstehen.

Lenke mich durch freundliches oder strenges Feedback in die richtige Richtung. Ich möchte Dir mal ein Beispiel nennen: Angenommen, ich zerbeiße Deine liebsten Schuhe oder erdreiste mich gar, Dich an zu knurren. In beiden (und ähnlichen) Fällen musst Du durchgreifen.

Solch ein unartiges Betragen darfst Du mir unter keinen Umständen durchgehen lassen. Was also tust Du?Lass mich ein bisschen ausholen: Grundsätzlich geht es darum, dass Du mir entschieden klar machst, mein eben gezeigtes Verhalten nicht zu billigen.

Um das zu schaffen, musst Du mir schon vorher ein bestimmtes Signal beigebracht haben, das bedeutet „Nein, das darfst Du nicht tun, Hund!“. Mögliche Signale sind:– ein Ton– ein missbilligender Ausdruck– ein Gegenstand– etc. Gib mir bei diesem Lernprozess nur ein wenig Zeit.

Allmählich verstehe ich, was Sache ist und höre dann immer sofort auf mit dem Unfug, wenn Du mir dies signalisierst.

Tipp: Durch den intensiven Bindungsaufbau erlebe ich Dich prinzipiell als vertrauenswürdig. Für mich geht also nicht gleich die Welt unter, wenn Du mich ab und zu in meine Schranken weist.

Regel #10: Lass uns die wildesten Abenteuer erleben!

Der letzte Punkt ist einer der wichtigsten: Hund und Mensch wollen gemeinsam die wildesten Abenteuer erleben. Ich lege großen Wert darauf, dass Du Dich dann und wann für mich zum Affen machst. Scheue Dich also nicht, Dich auch mal mit mir auf dem Boden oder in der Wiese zu wälzen.

Das macht doch Spaß! Und die Leute drumherum finden das nicht blöd, sondern liebenswert. Ich will mit Dir durch dick und dünn gehen, wie es so schön heißt. Sei stets mein Leiter und Lehrer, aber auch mein Kumpel und Spielkamerad – dann kommen wir, Hund und Mensch, garantiert auf einen grünen Zweig!

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