Der englische Hütehund hat einen liebevollen Charakter, was ihn zu einem geeigneten Familienhund macht. Er hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt und eine unverkennbare Optik. Was den Bobtail Hund ausmacht und wie die Haltung aussieht, zeigt dieser Artikel.
Herkunft und Geschichte des Bobtail Hund
Der Bobtail Hund wird auch als Altenglischer Schäferhund oder Old English Sheepdog bezeichnet, da das Ursprungsland der Hunderasse Großbritannien ist. Als mögliche Vorfahren lassen sich englische sowie europäische Schäferhunde benennen. Außerdem wurden während des Hundertjährigen Krieges sowohl russische als auch ungarische Hirtenhunderassen eingekreuzt.
Demnach war der Bobtail Hund eine lange Zeit als Hirtenhund im Einsatz. Später hat man ihn auch als Hund für den Viehtrieb gehalten. Aufgrund seines üppigen Haares gilt der Bobtail Hund seit Anfang des 20. Jahrhunderts als beliebter Zucht- und Ausstellungshund. Es handelt sich um den ältesten Hirtenhund in Großbritannien, wo er 1888 als Rasse offiziell anerkannt wurde.
Bobtail Hund: Wesen und Charakter
Bei dem Bobtail Hund handelt es sich um eine fröhliche und intelligente Hunderasse, welche stets den Kontakt zu seinem Besitzer bzw. zu seiner Familie sucht. Er erfreut sich am Umgang mit Kindern, was ihn zu dem perfekten Familienhund macht. Dabei liebt er ausgelassene Spiele, ist aber auch immer wachsam, sodass er mit Bellen auf alles Unbekannte aufmerksam macht. Trotzdem handelt es sich nicht um eine aggressive Hunderasse. Er behält seine Familie lediglich stets im Blick und möchte sie zusammenhalten.
Trotzdem kann der Bobtail Hund auch eigensinnig und sehr selbstbewusst sein, was eine konsequente Erziehung erforderlich macht. Er verträgt jedoch keine harten Strafen, da er sehr sensibel ist.
Bei dem Bobtail Hund handelt es sich um eine sehr bequeme Hunderasse. Er weiß das häusliche Leben zu schätzen und wirkt daher häufig sehr massig oder schwerfällig. Jedoch ist die Hunderasse auch sehr sportlich, weshalb eine ausgiebige Bewegungsmöglichkeit nicht fehlen darf. Er ist dabei sehr ausdauernd, sodass lange Gassirunden in der Natur perfekt für ihn geeignet sind.
Bobtail Hund: Aussehen
Der Bobtail Hund ist für sein üppiges Haarkleid bekannt. Dieses ist wetterabweisend und bedeckt den gesamten Körper, wobei die Hinterläufe eine dichtere Behaarung aufweisen als der Rest. Daher ist es empfehlenswert, dem Vierbeiner im Sommer eine Schur zu gönnen, da ihm sommerliche Temperaturen durchaus zusetzen können. Das Fell hat eine harte Struktur, ist zottig und hat eine dichte Unterwolle. Der Bobtail Hund kann eine Fellfarbe von Grau über Grizzle bis hin zu Blau haben und weist je nach Züchtung unterschiedliche Schattierungen auf. Dabei sollten Kopf, Vorderläufe, Hals und Unterbauch stets weiß sein. Ebenso sind weiße „Socken“ möglich.
Laut Standard erreicht der Bobtail Hund eine Widerristhöhe ab 61 cm bei männlichen Tieren und ab 56 cm bei weiblichen Tieren. Er hat einen kräftigen und symmetrischen Körperbau und ist sehr muskulös. Auch der Kopf ist relativ groß und wirkt quadratisch mit einem ausgeprägten Stop. Der quadratische Fang wirkt oftmals wie abgeschnitten.
Der Bobtail Hund hat dunkle Augen, welche weit auseinanderstehen. Es ist auch möglich, dass der Bobtail Hund ein dunkles und ein blaues Auge hat. Vom Standard werden auch zwei blaue Augen akzeptiert.
Die Ohren sind flach und klein und liegen an den Seiten an. Der Hals ist kräftig und lang und weist eine würdevoll wirkende Wölbung auf. Sehr typisch für das Aussehen des Bobtail Hundes ist außerdem eine aufsteigende obere Profillinie mit der Lendenpartie, welche höher als der Widerrist liegt.
Erziehung eines Bobtail Hund
Bei der Erziehung erweist sich der Bobtail Hund als sehr freundlich und kooperativ. Trotzdem handelt es sich nicht um einen reinen Anfängerhund. Das liegt daran, dass er einen starken Hütetrieb und somit einen Hang zur Eigenständigkeit hat. Daher benötigt sein Besitzer viel Gefühl und Konsequenz. Wie bereits erwähnt, verträgt es der englische Hütehund nicht, wenn man ihn hart oder ungerecht behandelt. Das könnte zu unerwünschtem Verhalten führen. Außerdem neigt der Bobtail Hund zu einer freudigen Überschwänglichkeit, die bei Fremden oft zu Unverständnis führt oder als störend betrachtet wird. Beginnt man früh mit der Erziehung, kann man ihm das Verhalten jedoch abgewöhnen.
Bobtail Hund: Haltung & Pflege
Da der Bobtail Hund sehr energiegeladen ist, benötigt er viel Auslauf. Er hält sich gerne in der Natur auf und liebt es zu laufen und zu spielen. Da es sich außerdem um eine intelligente Hunderasse handelt, benötigt er auch eine Beschäftigung, bei der er sich geistig auslastet. Agility-Training oder Dog Dancing bietet sich bei dem Bobtail Hund daher an.
Anspruchsvoll ist der englische Hütehund in der Fellpflege. Sein Besitzer sollte ihn regelmäßig bürsten, etwa 2 – 3 Mal in der Woche. Ansonsten könnte sich das üppige Fell schnell verfilzen. Nach jedem Spaziergang sollte man das Fell auch von Ungeziefer oder Schmutz befreien.
Für wen eignet sich der Bobtail Hund
Der Bobtail Hund ist für jeden geeignet, der einen anhänglichen und treuen Hund wünscht, der den ganzen Tag Zeit mit der Familie verbringt. Außerdem sollten seine Besitzer über die Zeit verfügen, sich ausreichend mit dem englischen Hütehund zu beschäftigen. Auch die Fellpflege nimmt Zeit in Anspruch, was man bedenken sollte, wenn man einen Bobtail Hund kaufen möchte. Der Bobtail Hund ist mit der richtigen Erziehung ein treuer und lustiger Begleiter. Wie bereits erwähnt, ist er jedoch kein reiner Anfängerhund. Gewisse Erfahrung im Umgang mit Hüte- und Wachhunden sollte demnach vorhanden sein.
Fazit
Der Bobtail Hund aus Großbritannien ist ein sehr freudiger und intelligenter Gefährte. Er liebt es, zu spielen und Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Zwar ist er ein geeigneter Familienhund, dennoch sollten seine Besitzer bereits erste Erfahrung in der Haltung und Erziehung von Hunden haben. Außerdem hat er einen ausgeprägten Beschützerinstinkt, sodass er immer auf seine Familie bzw. sein Rudel acht gibt. Besitzer sollten zudem den Aufwand, die die Fellpflege mit sich bringt, nicht verachten.