Erziehung mit positiven Anreizen

Das Clickertraining findet in der Erziehung von Tieren häufig Anwendung, da es einen positiven Ansporn schafft. In der Hundeerziehung dient es dem Erlernen von Signalen und der Kommunikation mit Ihrem Vierbeiner. Grundlage ist die Konditionierung des Hundes durch ein akustisches Signal, das mit einer Belohnung verknüpft wird und Ihrem Hund somit einen Anreiz bietet, belohntes Verhalten zu wiederholen.

Grundlegendes zum Clickertraining

Das Clickertraining mit dem Hund gilt als besonders effektive Methode in der Hundeerziehung*. Es beruht auf der positiven Assoziation seitens des Hundes mit einem akustischen Signal, dass durch den sogenannten Clicker ausgelöst wird. Den Clicker halten Sie beim Training in der Hand und lösen das Geräusch mit einem Knopfdruck aus. Das Clickertraining eignet sich auch für Anfänger.

Damit das Clickertraining funktioniert, müssen Sie Ihrem Hund zunächst beibringen, mit dem Geräusch des Clickers etwas Positives zu verbinden. Hierzu nehmen Sie am besten einige Leckerlis zur Hand, von denen Sie wissen, dass Ihr Hund sie gern mag. Sie betätigen den Clicker mit einer Hand und geben dem Hund mit der anderen Hand das Leckerli.

Dies wiederholen Sie einige Male, bis der Hund begriffen hat, dass er mit jedem Clickergeräusch eine Belohnung erhält. Üblicherweise erfordert dies etwa 5 – 10 Wiederholungen, manchmal dauert es aber auch etwas länger. Wichtig ist, dass Sie geduldig bleiben.

Um zu überprüfen, ob die Konditionierung funktioniert hat, passen Sie beim Training einen Moment ab, in dem das Tier Sie nicht ansieht. Dann betätigen Sie den Clicker. Reagiert der Hund und blickt erwartungsvoll zu Ihnen, wissen Sie, dass er die Verbindung zwischen Clickergeräusch und Belohnung im Kopf geschaffen hat.

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Beginn des Clickertrainings

Erst dann kann das eigentliche Clickertraining beginnen und Sie führen Übungen mit dem Hund durch. Idealerweise fangen Sie mit leichten Signalen an. Sie geben das Signal – beispielsweise „Sitz“ – und warten, ob der Hund richtig reagiert. Hat er die Übung richtig ausgeführt, folgen sofort das Clickergeräusch und die Belohnung.

Dies wiederholen Sie mehrere Male, bis Sie der Meinung sind, dass der Hund das Signal verinnerlicht hat. Wichtig: Unerwünschtes Verhalten wird beim Clickertraining nicht etwa bestraft, sondern ignoriert. Das Clickertraining beruht auf der Grundlage, erwünschtes Verhalten zu bestärken und unerwünschte Verhaltensweisen zu vermeiden.

Nur in wenigen Fällen greifen Sie bei unerwünschten Handlungen aktiv ein, etwa wenn andere, unbeteiligte Personen durch Ihren Hund mit einbezogen werden.

Clickertraining für Anfänger

Gerade für unerfahrene Menschen in der Hundeerziehung ist das Clickertraining eine hilfreiche Methode, eine Beziehung zum Hund aufzubauen und die Kommunikation mit ihm zu verbessern. Die Trainingsmethoden sind einfach und auch für Anfänger leicht und schnell nachvollziehbar.

Zu Beginn des Clickertrainings sollten Sie mit Ihrem Hund am besten eine möglichst reizarme Umgebung aufsuchen. Hierfür bietet sich das eigene Zuhause bzw. der eigene Garten an. Wichtig ist, dass der Hund von sich aus mitmacht und kein Zwang zur Teilnahme vorhanden ist. Auch für den Hund ist das Clickertraining zu Beginn etwas Fremdes und erfordert daher Ruhe und Geduld. Erwarten Sie am Anfang nicht zu viel, weder von Ihrem Hund noch von sich selbst.

Clickertraining beginnen

Beim Clickertraining kommt es vor allem auf das richtige Zeitgefühl an. Zwischen dem gewünschten Verhalten, dem Clickergeräusch und der Belohnung sollte eine möglichst kleine Zeitspanne liegen, damit der Hund die Verbindung schaffen kann.

Belohnen Sie Ihren Hund innerhalb einer Sekunde, sodass er die Belohnung direkt auf sein Verhalten zurückführen kann. Damit Ihr vierbeiniger Freund nicht gleich überfordert wird, halten Sie die Trainingseinheiten möglichst kurz. Hunde sind klug, haben jedoch ein anderes Lernverhalten als Menschen und verlieren am Anfang schnell die Konzentration.

Es ist sinnvoller, mehrere Male am Tag jeweils kurze Einheiten von wenigen Minuten durchzuführen, als eine lange Übung. Der Spaß sollte für Ihren Hund beim Training immer an erster Stelle stehen. Hat sich der Hund allmählich an das Clickertraining gewöhnt, können Sie die Trainingseinheiten langsam verlängern.

Gleiches gilt für den Schwierigkeitsgrad der Übungen: Fangen Sie immer erst mit leichten Signalen an und steigern Sie den Anspruch dann nach und nach. So gewöhnen Sie und Ihr Hund sich optimal an das Training. Achten Sie bei den verwendeten Leckerlis darauf, dass sie klein und leicht zu schlucken sind.

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Vor- und Nachteile des Clickertrainings

Das Clickertraining erfreut sich großer Beliebtheit bei Hundefreunden, hat es doch den Ruf, eine sehr effektive und für den Hund angenehme Methode der Erziehung zu sein. Da es ausschließlich mit positiven Anreizen arbeitet, ist es eine besonders sanfte und einfühlsame Art, Ihrem Hund etwas beizubringen.

Der Hund baut hier keine negativen Erfahrungen und Assoziationen auf, ungewünschtes Verhalten wird nicht betont, sondern ignoriert, stattdessen wird der Fokus auf gewünschtes Verhalten und positive Aspekte gesetzt. Zudem ist es eine besonders vielseitig einsetzbare Methode der Erziehung.

Es eignet sich für Profis und Anfänger in der Hundeerziehung* gleichermaßen gut, da es leicht umzusetzen ist. Ein weiterer Vorteil des Clickertrainings wird bei der Arbeit mit verhaltensgestörten Tieren deutlich. Diese lassen sich häufig nicht gerne anfassen. Das ist beim Clickertraining kein Problem, da es gänzlich ohne Körperkontakt auskommt.

Durch das Belohnungsprinzip lernt Ihr Hund zudem besonders effektiv und schnell. Es fördert den Ideenreichtum und die Fähigkeit zur Problemlösung bei Ihrem Hund, denn er überlegt sich selbstständig die beste Methode, um an seine gewünschte Belohnung zu kommen.

Verhältnis zwischen Mensch und Tier

Das Clickertraining fördert außerdem das Verhältnis zwischen Mensch und Tier und sorgt für ein besseres Verständnis untereinander. Ein Nachteil dieser Trainingsmethode liegt sicherlich darin, dass das richtige Timing gerade für Anfänger nicht immer ganz einfach ist. Denn die Belohnung muss sehr schnell erfolgen.

Dies erfordert mitunter etwas Übung. Zudem ist das Clickertraining nicht unbedingt zum Trainieren mit mehreren Hunden geeignet.Sinnvoller ist es dann, ein Einzeltraining mit den Hunden durchzuführen. Wenn Sie mehrere Hunde haben, können Sie beispielsweise für jeden Hund ein anderes Signal einsetzen, damit jeder Hund das für ihn bestimmte Geräusch erkennt, auch wenn Sie in der Gruppe unterwegs sind.

Zudem muss der Clicker immer mitgeführt werden. Trotzdem hat sich der Clicker in der Praxis als sehr gute und effektive Trainingsmethode erwiesen, der zurecht immer mehr Hundehalter begeistert und überzeugt.

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Tipps fürs Clickertraining: Der Jackpot

Den sogenannten Jackpot setzen Sie beim Training mit Clicker nur gelegentlich ein. Als Jackpot wird hier eine Belohnung verwendet, die Ihr Hund ganz besonders gerne mag. Der Jackpot ist also eine sehr individuelle Form des positiven Anreizes. Mag Ihr Hund beispielsweise besonders gerne Leberwurst oder gibt er einer ganz bestimmten Futtermarke den Vorzug vor anderen Leckerlis?

Diesen Favoriten verwenden Sie in unregelmäßigen Abständen als Belohnung beim Training. So weiß Ihr Hund nie, wann er den Jackpot erhält und wird sich dauerhaft bemühen, im Training besser zu werden. Auf diese Weise motivieren Sie Ihren Hund und bieten ihm zudem noch Abwechslung bei der Belohnung. Und zu guter Letzt bringt es auch Ihnen Spaß und Freude, da Sie beobachten können, wie sich Ihr Vierbeiner bemüht und lernt.Was tun, wenn der Hund Angst vorm Clickertraining hat?

Wenn Sie einen besonders ängstlichen oder vorsichtigen Hund haben, der eventuell in seiner Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit bestimmten Geräuschen gemacht hat, kann es passieren, dass er durch das Geräusch des Clickers verunsichert wird oder sogar Angst davor hat.

Doch keine Sorge: Dies muss nicht bedeuten, dass das Clickertraining für Sie und Ihren vierbeinigen Freund nicht in Frage kommt.

Eventuell reicht es schon aus, wenn Sie den Clicker in ein Tuch einwickeln oder ihn nur in der Hosentasche betätigen, damit das Geräusch nur gedämpft zu hören ist. Es gibt auch sogenannte „Softclicker“, die ein besonders leises Geräusch von sich geben.

Und falls der Clicker gar nichts für Ihren Hund ist, können Sie auch einfach mit Ihrer Stimme arbeiten und ein bestimmtes Wort als Ersatz für das Clickergeräusch verwenden. Dies sollte ein möglichst kurzes und prägnantes Wort sein. Auch ein Zungenschnalzen oder einem Schmatzgeräusch können als Alternative zum Clicker herhalten.

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Fazit

Bei der Hundeerziehung spricht vieles für das Clickertraining*. Sie festigen die Bindung zu Ihrem Hund und bieten ihm eine Möglichkeit, seine geistigen Fähigkeiten zu trainieren. Es verschafft dem Hund Erfolgserlebnisse, sodass er einen dauerhaften Anreiz für bestimmte Verhaltensweise erhält. Die Hundeausbildung per Clicker kommt zudem komplett ohne Strafen und Zwänge aus.

Sie ist für Anfänger sehr gut geeignet, lediglich die zeitliche Koordination erfordert zu Beginn des Trainings etwas Gewöhnung und Geschick. Der vielleicht wichtigste Aspekt ist jedoch, dass das Training – richtig ausgeführt – sowohl für den Menschen als auch für den Hund viel Spaß und Freude mit sich bringt. Und dies sollte sowieso niemals zu kurz kommen.

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