Der Hokkaido Hund, welcher auch als Ainu Hund bekannt ist, hat ein vornehmes und nicht selten reserviertes Auftreten. Obwohl er aus Japan stammt, handelt es sich nicht um eine typisch japanische Hunderasse. Welche Merkmale der Hokkaido Hund aufweist und für wen die Rasse geeignet ist, erfahren Sie in diesem Artikel.
Aussehen des Hokkaido Hund
Der Hokkaido Hund ist mittelgroß, kräftig und hat stark entwickelte Muskeln. Auch sein Knochenbau ist sehr robust. Vom FCI hat der Hokkaido Hund die Standardnummer 261 erhalten, was bedeutet, dass er zur Gruppe 5 (Spitze und Hunde vom Urtyp) und zur Sektion 5 (asiatische Spitze und verwandte Hunderassen) gehört.
Sein Schädel ist breit und flach, die Augen sind klein und dunkel. Hokkaido Hunde haben dreieckige Ohren, die leicht nach vorne geneigt sind und aufrecht stehen. Sein Nasenschwamm hat eine schwarze Farbe, wobei er bei weißen Ainu Hunden auch fleischfarben sein kann.
Die Rute ist gerollt und über den Rücken gebogen, was der Hunderasse ihr vornehmes Erscheinungsbild verleiht. Die Fellfarben reichen von gestromt über rot, schwarz und weiß bis hin zu schwarzloh. Auch Sesam ist eine gängige Fellfarbe des Hokkaido Hundes.
Während die Unterwolle weich und dicht ist, ist das Deckhaar hart und gerade. Vor allem an der Rute steht das Haar gerade ab und ist relativ lang. Insgesamt wird der Hokkaido Hund von vielen als sehr schöne Hunderasse wahrgenommen.
Herkunft des Hokkaido Hund
Der Hokkaido Hund wurde von den Ureinwohnern Hokkaidos, den Ainu, als Jagdhund – vor allem für die Bärenjagd – gezüchtet. Daher stammt auch seine alternative Bezeichnung als Ainu-Hund. Der schlanke Hund ist robust und somit in der Lage, selbst den härtesten Witterungsbedingungen zu trotzen: Starker Schnee und extreme Kälte stellen für ihn kein Problem dar.

Es liegt nahe, dass der Hokkaido Hund von japanischen Hunden abstammt, die im Jahr 1140 von Emigranten von Honshu nach Hokkaido gebracht wurden. Andere behaupten allerdings, dass er aus Australien stammt oder sogar mongolische Vorfahren hat. Woher auch immer die Hunderasse ursprünglich kommt, sie ist sehr naturbelassen und robust und wurde im Jahr 1937 sogar zum „Denkmal der Natur“ geehrt.
Charakter des Hokkaido Hund
Bei dem Hokkaido Hund handelt es sich um eine sehr stolze Hunderasse. Daher bedarf es viel Training, damit er auf Befehle und Kommandos seines Herrchens oder Frauchens hört – denn es liegt in der Rasse, dass er diese gerne einmal ignoriert. Es bedeutet daher einen großen zeitlichen Aufwand und viel Aufmerksamkeit, die man dem Tier bei der Erziehung schenken muss.
Zudem ist die japanische Hunderasse außerordentlich treu: Er dient ausschließlich seinem „Rudelführer“ und hat einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt. Auch Mut und Scharfsinn zählen zu den Merkmalen von Hokkaido Hunden. Daher ist er die geeignete Wahl, wenn Sie einen Personenschutzhund suchen.
Durch seinen schlanken und muskulösen Körperbau ist der Hokkaido Hund sehr schnell und ausdauernd. Für ein Rudel ist die Hunderasse allerdings nicht geeignet: Es handelt sich um einen absoluten Ein-Personen-Hund, der schwierig im Umgang mit Artgenossen eher schwierig ist. Vor allem mit gleichgeschlechtlichen Hunden treten immer wieder Probleme auf.
Der Hokkaido Hund hat ein ausgeprägtes Temperament, da er nicht nur agil, sondern auch sehr mutig ist, wobei er auch zu störrischem und aggressivem Verhalten tendiert. Darüber hinaus ist er anderen Personen gegenüber, die nicht sein Besitzer sind, reserviert und ignoriert sie weitestgehend. Befehle und Kommandos von Außenstehenden nimmt das Tier nicht an.
Für wen eignet sich der Hokkaido Hund?
Da der Charakter des Hokkaido Hundes von Stolz und Eigensinn geprägt ist, ist diese Hunderasse nichts für unerfahrene Hundehalter. Selbst erfahrene Hundeführer kommen bei diesem dominanten und starrköpfigen Hund an ihre Grenzen, wenn sie nicht genügend Zeit und Mühe aufbringen. Es hat sich gezeigt, dass bei der Erziehung eine positive Verstärkung bessere Erfolge erzielt als harte Maßnahmen.
Wenn der Hokkaido Hund sich nämlich ungerecht behandelt fühlt, reagiert er nicht selten Sturheit und er zieht sich innerlich zurück. Dies ist nicht zuletzt auf seine ausgeprägte Intelligenz und seinen Gerechtigkeitssinn zurückzuführen.
Auch als Familienhund eignet sich der Hokkaido Hund nur bedingt. Zwar hat die Rasse einen starken Beschützerinstinkt, doch sein ausgeprägter Jagdinstinkt kann zu aggressivem Verhalten führen. Wie bereits erwähnt, sollte ein Hokkaido Hund ebenso wenig mit anderen Hunden gemeinsam gehalten werden.
Daher sollten Kinder, falls sie einen Ainu Hund in der Familie haben, das Tier als Hund respektieren und so behandeln. Keinesfalls dürfen sie ihn als Spielzeug sehen. Daher sollte der Hokkaido Hund, wenn überhaupt, nur mit älteren Kindern in Berührung kommen und niemals mit Kleinkindern.
Normale Spaziergänge reichen dem Hokkaido Hund nicht aus: Er braucht viele und vor allem wechselnde Eindrücke und fordert daher ausgedehnte Streifzüge. Zudem darf es nicht an Beschäftigung fehlen. Daher eignet sich die Hunderasse nicht für eine Stadtwohnung oder für den Gang an der kurzen Leine.
Durch seinen Beschützerinstinkt und die ausgeprägte Intelligenz ist er in der Lage, seinen Besitzer über weite Distanzen wiederzufinden. Dadurch kämpft sich der treue Jagdhund selbst durch unwegsames Gelände, da er sich stark auf sein Herrchen oder Frauchen fixiert.
Pflege des Hokkaido Hund
Das Fell sollte regelmäßig gebürstet werden, doch der gesamte Pflegeaufwand hält sich in Grenzen. Ein- bis zweimal in der Woche genügt, während des Fellwechsels empfiehlt es sich, denn Hokkaido Hund täglich zu bürsten, damit die abgestorbenen Haare entfernt werden.
Wichtig ist die Reinigung der Ohren und Zähne. Dies sollte etwa ein- bis zweimal in der Woche passieren. Auch das Stutzen der scharfen Krallen ist unumgänglich, damit sich das Tier nicht selbst verletzt.
Sie müssen den Hokkaido Hund allerdings nicht baden. Dies liegt zum einen daran, dass die hauteigene Schutzbarriere dadurch angegriffen werden könnte. Zum anderen badet der Hund oftmals schon selbst, da er gerne einmal in einen Fluss oder See springt.
Besonders anfällig für Krankheiten ist die Hunderasse nicht. Allerdings gibt es nur sehr wenige Züchter, weshalb man beim Kauf eines Ainu Hundes darauf achten sollte, dass keine Inzucht stattgefunden hat.
Fazit
Wer nur wenig erfahren im Umgang mit Hunden ist, sollte sich keinen Hokkaido Hund zulegen. Ausschließlich Hundehalter mit viel Erfahrung, die dem Tier genügend Aufmerksamkeit und Beschäftigung bieten können, werden dem Hokkaido Hund gerecht.
Dabei muss man immer im Hinterkopf behalten, dass es sich um einen Jagdhund handelt, der nicht selten seinen eigenen Willen durchsetzen möchte und beleidigt oder sogar aggressiv reagiert, wenn er sich schlecht behandelt fühlt. Hat man allerdings das Herz des Hokkaido Hundes für sich gewonnen, ist er sehr treu und entwickelt einen enormen Beschützerinstinkt. Seine starke Fixierung auf seinen Besitzer führt sogar dazu, dass er ihn selbst über große Distanzen hinweg wiederfindet.