Der Akbaş Hund wird vielerorts in der Türkei als Herdenschutzhund eingesetzt und ist sehr eigenständig. Dadurch ist er der perfekte Beschützerhund, der allerdings gut erzogen werden muss. Welche Charakterzüge typisch für den Akbaş Hund sind und für wen die Rasse am besten geeignet ist, erfahren Sie in diesem Artikel.

Steckbrief: Akbaş Hund

Der Akbash oder Akbaş Hund kommt aus der Türkei. Wörtlich übersetzt bedeutet sein Name „Weißkopf Hirtenhund“, was daran liegt, dass sein Fell durchgehend hell ist. Die Farbe reicht von fahlgelb über milchfarben bis hin zu Porzellanweiß. Er gehört zu den anatolischen Hirtenhunden und eignet sich bestens als Herdenschutzhund, da er an Wind und Wetter angepasst und weitgehend selbstständig ist.

Obwohl sein Jagdtrieb nur sehr gering ausgeprägt ist, wird er mancherorts auch als Jagd- oder Kampfhund eingesetzt. Als Arbeitshund wird der Akbaş hauptsächlich in der Türkei gebraucht. Die Züchtung als Rassehund erfolgt in den USA, in Kanada sowie in den Niederlanden.

Dabei besteht keine Anerkennung der Hunderasse durch die FCI. Der Akbaş wird dem anatolischen Hütehund zugeordnet, dem er sehr ähnlich ist.

Männliche Tiere erreichen eine Widerristhöhe von 71 – 86 cm, Hündinnen von 69 – 81 cm. Das Gewicht liegt dabei zwischen 41 und 64 kg. Der Akbaş Hund wird bis zu 12 Jahre alt, wobei es auch rassetypische Erkrankungen gibt, die zu einem früheren Versterben führen können.

Akbaş Hund: Der Charakter

Der Herdenhund ist in der Türkei sehr beliebt und übernimmt viele Aufgaben des Alltags, wie zum Beispiel das Hüten von Schafherden oder der Schutz seiner Herde vor Raubtieren. Dabei verteidigt er seine Herde nicht nur, sondern bekämpfe Feine aktiv.

Er arbeitet meist selbstständig und agiert nicht immer auf Kommando. Aus diesem Grund kann er sehr eigensinnig sein und ein dominantes Verhalten an den Tag legen, weshalb man ihm als Halter klarmachen muss, wer der Chef ist. Dabei muss man das perfekte Mittelmaß finden: Zum einen ist es wichtig, Respekt auszustrahlen, zum anderen ist es notwendig, dem Akbaş Hund genug Sicherheit zu bieten. Dann ist das Tier sehr treu und zuverlässig und lässt sein Herrchen oder Frauchen nicht im Stich.

Bei der Haltung mit anderen Hunden zusammen gibt es keine Probleme, außer der Halter beschäftigt sich zu wenig mit dem Akbaş Hund. Dieser kann daraufhin eifersüchtig werden, ansonsten ist er eine recht ausgeglichene Hunderasse.

Innerhalb seiner Familie oder seines Rudels ist der Akbaş Hund liebevoll und aufgeschlossen, Fremden gegenüber verhält er sich zurückhaltend und misstrauisch. Begegnet das Tier einem fremden Hund, ist er in hohem Maße wachsam und kann sogar mit Aggressivität reagieren.

Für wen ist der Akbaş Hund geeignet?

Wegen seines selbstständigen Wesens benötigt die Hunderasse einen sehr aktiven Lebensstil. Der Akbaş Hund ist ein Arbeitshund und benötigt daher eine Aufgabe, womit er nicht für die Großstadt geeignet ist. Die Haltung auf dem Land ist eher zu empfehlen, wobei die Halter sich genug mit dem Tier beschäftigen sollten, damit es sich nicht unterfordert fühlt oder nicht ausgelastet ist.

Als Familienhund eignet sich der Akbaş Hund hervorragend, da er sowohl zu den Erwachsenen als auch zu den Kindern eine enge Bindung aufbaut. Wichtig ist dabei nur, dass der Akbash Hund weiß, wer im Haus das Sagen hat.

Da das Tier zu Dominanz und Eigensinn neigt, ist es nicht für Anfänger geeignet. Nur wer sich bereits mit der Erziehung von Hunden auskennt, sollte sich an diese Rasse heranwagen.

Erziehung des Akbaş Hund

Mit der Erziehung sollte man bei dem Akbaş Hund sehr früh beginnen. Ist das Tier nämlich erst erwachsen, lassen sich ungewünschte Verhaltensweisen kaum mehr ändern. Dies betrifft zum Beispiel der Kontakt mit fremden Hunden und Menschen.

Sein grundsätzliches Misstrauen wird der Hund wohl nicht ganz ablegen, doch man kann aggressiven Verhaltensweisen gegenüber unbekannten Hunden entgegenwirken. Gewöhnen Sie Ihr Tier bereits im Welpenalter an den Umgang mit anderen Hunden und Besuchern, wird es diesbezüglich später keine Schwierigkeiten geben.

Zudem müssen Sie früh damit beginnen, ihm seinen Platz in der Familie klarzumachen. Der Akbaş Hund möchte seine Herde beschützen, was aus seiner Sicht am besten dadurch funktioniert, wenn er die Führungsrolle übernimmt und selbstständig agiert bzw. den Familienmitgliedern das Verhalten vorgibt. Hier gilt es viel Zeit und Mühe zu investieren, wenn der Akbaş noch ein Welpe ist. Diese Hunderasse ist eindeutig nur etwas für Experten.

Aussehen des Akbaş Hund

Das Fell des Akbaş Hund ist mittellang und setzt sich aus Deckhaar und Unterwolle zusammen. Akbaş heißt aus dem Türkischen übersetzt nicht ohne Grund „Weißkopf“: Die Hunderasse hat ausschließlich helles Fell, wobei dieses nicht immer reinweiß sein muss, sondern auch einen gelblichen Stich haben kann.

Das Tier ist recht groß und kräftig. Durch die langen Beine und die athletische, muskulöse Gestalt wird der Akbaş Hund auch als elegante Hunderasse gesehen. Seine Augen sind mandelförmig und haben meist eine Farbe von Goldbraun bis Dunkelbraun. Die hängenden Ohren des Akbaş liegen an seinem Schädel an, welcher keilförmig ist.

Der kräftige und muskulöse Körperbau legt nahe, dass hin und wieder Wildhunde eingekreuzt wurden. Dies würde auch den Charakter des Tieres erklären. Dennoch handelt es sich hierbei nur um Vermutungen von Forschern.

Pflege und Ernährung des Akbaş Hund

Das helle, dicke Fell des Akbaş Hund bedarf keiner besonderen Pflege. Dennoch sollten sich Besitzer darauf einstellen, dass das Tier von Zeit zu Zeit eine Menge Haare verliert. Die Hunderasse weist keinen typischen Hundegeruch auf, da eine ölige Substanz im Fell sowohl den Geruch als auch Schmutz bindet. Daher müssen Sie sich nicht auf einen unangenehmen Geruch einstellen, wenn der Akbaş auch bei Wind und Wetter draußen spazieren gehen möchte – dies kommt nämlich häufig vor.

Bei der Ernährung ist der Akbash Hund ebenso anspruchslos: In seiner Heimat ist es das Tier gewohnt, nur Brot und Wasser zu bekommen. Er verträgt daher eine breite Futterpalette, die von Fleisch über Fisch bis hin zu Knochen reicht.

Geben Sie ihm am besten ein hochwertiges Trockenfutter, wobei sich der Akbaş Hund bereits mit einer kleinen Portion zufriedenstellt. Fleisch benötigt er nur in geringen Maßen, dennoch sollten Sie darauf achten, dass das Tier ausreichend tierische Eiweiße aufnimmt.

Hierzu können Sie ihn hin und wieder mit etwas Frischfleisch füttern. Auch die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien ist unverzichtbar, da der Akbash Hund ansonsten krank werden kann.

Rassetypische Erkrankungen des Akbaş Hund

Wie bereits erwähnt, gibt es ein paar rassetypische Erkrankungen, unter denen manche Tiere zu leiden haben. Der Akbash Hund neigt zu Übergewicht im Alter und Gelenkerkrankungen. Daher spielt die Ernährung eine so große Rolle. Enthält die Ernährung Antioxidantien sowie Omega-3-Fettsäuren, welche eine entzündungshemmende Wirkung haben, beugt dies Problemen mit den Gelenken vor.

Die Hunderasse ist zudem anfällig für eine Hüftgelenksdysplasie, bei welcher es sich um eine angeborene Erkrankung handelt, die den Bewegungsapparat des Hundes einschränken und Schmerzen beim Spazierengehen verursacht. Auch Augenerkrankungen und Epilepsie sowie Magendrehungen, die bis zu Tod führen können, sind bei der ansonsten so robusten Hunderasse ein Thema.

Tatsächlich verhält es sich allerdings so, dass die heute gezüchteten Akbaş Hunde von den gesündesten Hunden abstammen. Dies liegt daran, dass die Rasse ihr Leben ursprünglich im Freien mit nur geringer tierärztlicher Versorgung geführt hat und nur die gesündesten und stärksten Tiere überlebten und sich fortgepflanzt haben.

Fazit

Der Akbaş Hund ist treu und hat einen starken Beschützerinstinkt für seine gesamte Familie. Dennoch gilt es, ihm klare Grenzen aufzuzeigen und ihn dennoch liebevoll zu behandeln sowie ein hohes Maß an Beschäftigung zu bieten. Wegen seiner selbstständigen und eigensinnigen Art ist die Hunderasse nur etwas für Experten.

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