Das Lecken der Pfoten ist generell etwas Normales bei Hunden. Sie tun es, da sie dabei ein Wohlgefühl empfinden oder wenn es mal juckt, um mit dem Speichel den Juckreiz zu mindern.

Doch was steckt dahinter, wenn Ihr Liebling sich ständig und ohne Pause leckt? Seien Sie wachsam und halten nach Ursachen Ausschau.

Lesen Sie hier, was bei häufigem Pfotenlecken zu tun ist und was für Krankheiten dahinterstecken können.

Hund leckt an seiner Pfote

Grund 1: Dreck und Verunreinigungen

Die Pfoten unseres Vierbeiners sind täglich vielen Strapazen ausgesetzt. So können Dreck und Split von der Straße in seine Haut eindringen und Entzündungen verursachen.

Im Winter sind Streusalz und Rollsplit eine echte Herausforderung für die Hundepfoten. Diese sind durch den Temperaturunterschied zwischen Innen und Außen empfindlicher als sonst und schnell belastet. Bei kleinsten Hautrissen dringt die Salzlake in die Pfotenballen und verursacht spröde Haut und Juckreiz.

Grund 2: Psychische Gründe für das Pfotenlecken

Dauerhaftes Lecken und Benagen der Pfoten kann auch psychischer Natur sein. Hunde, die Verlassensängste haben oder sich langweilen tun dies, so wie der Mensch an seinen Fingernägeln kauen würde. Der Hund leckt seine Pfote, um damit seinen inneren Stress abzubauen.

Grund 3: Fremdkörper und Verletzungen an der Pfote

Wenn ein Splitter, Dorn oder Holzspan in die Hundepfote eingedrungen ist, versucht Ihr Vierbeiner durch das Lecken den Fremdkörper zu bearbeiten. Auch Gräser oder andere Pflanzenteile können sich zwischen seine Zehen bohren und ihm Scherzen bereiten.

Kleine Schnitte oder Risse durch steinige Unterböden sind ebenfalls schnell geschehen. Mit dem Lecken und Kauen an der Problemstelle zeigt der Hund uns, dass etwas nicht stimmt.

Grund 4: Pfote verbrannt

Besonders im Sommer kann sich unsere Fellnase die Pfoten auf heißem Asphalt verbrennen. Denn seine Ballen werden durch die Trockenheit sensibel und spröde. Nach dem Spaziergang leckt sich der Hund die Pfoten, um mit seinem Speichel die brennenden Stellen zu kühlen.

Grund 5: Allergien/Futtermittelallergie

Wenn Ihr Vierbeiner nach dem Fressen vermehrt seine Pfoten leckt, kann dies auf eine Futtermittelallergie hindeuten. Es gibt Bestandteile im Hundefutter, die er scheinbar nicht verträgt.

Allergene, die ins Haus geschleppt werden oder auch Reinigungschemikalien auf den Böden, reizen die Pfoten zusätzlich. Diese lösen dann einen unangenehmen Juckreiz aus.

Grund 6: Zwischenzehenabszesse

Durch kleinste Verletzungen entstehen manchmal langwierige Abszesse zwischen den Zehen Ihres Hundes. Diese sind schmerzhaft und juckend und müssen vom Tierarzt behandelt werden.

Grund 7: Krallenburch

Wenn Ihr Hund jammert und sogar humpelt oder nicht mehr auftreten mag, kann das Pfotenlecken auf einen Bruch oder Abriss einer Kralle hindeuten. Da es hier nicht immer zu Blutungen kommt, fällt es meist nicht gleich auf.

Um den Schmerz zu lindern, leckt Ihr Haustier nun dauerhaft seine Pfote. Vermeiden Sie daraus resultierende Entzündungen und lassen den Krallenbruch schnellstmöglich vom Tierarzt versorgen.

Grund 8: Hefepilze (Malassezien)

Hefepilze (Malassezien) rufen Entzündungen in der Zwischenzehenhaut beim Hund hervor. Diese vermehren sich schnell und gehen mit starkem Juckreiz hervor. Damit sich Ihr Liebling die betreffenden Stellen nicht wund leckt, helfen spezielle medizinische Shampoos zur Behandlung.

Grund 9: Parasitenbefall

Wenn die beleckten Stellen Pusteln oder Rötungen aufzeigen und die Haut anders ausschaut als zuvor, treiben Parasiten wie Flöhe, Milben oder Zecken ihr Unwesen. Anhand einer mikroskopischen Untersuchung beim Tierarzt wird dies überprüft und eine entsprechende Behandlung kann erfolgen.

Grund 10: Verfilzte Stellen

Zu lange Haare an den Pfoten, die sich zwischen den Zehen und Ballen verfangen, neigen zum Verfilzen. Diese Bereiche bieten Schmutz und Parasiten schnell ein ungewolltes Zuhause und begünstigen Entzündungen und Infektionen.

6 Tipps und Hilfsmittel, um das ständige Pfotenlecken abzugewöhnen

Tipp 1: Verbrannte Pfote – Soforthilfe

Bei verbannten Pfoten muss schnellstmöglich Erste Hilfe geleistet werden. Kühlen Sie zuerst die Hundepfote unter fließendem Wasser. Auch ein Kältepad aus dem Gefrierfach (in ein Tuch gewickelt) und Umschläge aus feuchten Handtüchern sind gute Helfer.

Suchen Sie nach dieser Erstversorgung möglichst bald einen Tierarzt auf. Er kann den Schweregrad der Verbrennung untersuchen und diese entsprechend behandeln.

Tipp 2: Fremdkörper entfernen – Soforthilfe

Untersuchen Sie die Pfote zuerst sehr gut mit ausreichend Licht, um die Ursache festzustellen. Reinigen Sie die Wunde dann gründlich unter fließendem Wasser. Desinfizieren Sie die betroffene Stelle im Anschluss und kürzen Sie bei Bedarf die Behaarung um den Pfotenballen herum.

Nun erfolgt das vorsichtige Entfernen des Fremdkörpers am besten mit einer sterilen Pinzette. Sollte die Wunde stark bluten oder aufklaffen, ziehen Sie einen Tierarzt dazu. Wenn vorhanden, tupfen Sie die Wunde mit etwas Jod ab oder verwenden Sie ein Wundpflegespray.

Anschließend ist es ratsam, einen Pfotenverband anzulegen (nicht zu fest, um nichts abzuschnüren), damit der Hund nicht weiter an der Wunde leckt.

Tipp 3: Pfotenpflege, damit der Hund nicht mehr seine Pfoten leckt

Um gegen Fellfilz und unnütze Verunreinigungen Vorsorge zu treffen, empfiehlt sich die regelmäßige Pfotenpflege. Als Ausstattung sollten Sie sich eine Fellschere, ein mildes Hunde-Shampoo und Pfotenbalsam anschaffen (Melkfett ist auch möglich). Sie unterstützen mit dem Balsam nach der Reinigung die Elastizität der Haut, die besonders durch Schwankungen der Temperatur im Sommer und Winter gefährdet ist.

Das Kürzen der Krallen sorgt ebenfalls für das Wohlgefühl unseres Vierbeiners, denn sind sie zu lang, bereiten sie ihm Schmerzen.

Tipp 4: Langeweile und Ängste vermeiden

Das Pfotenlecken löst beim Hund ein Wohlgefühl durch Endorphine aus. Dies nutzt unser geliebtes Haustier gerne, wenn er sich langweilt. Ein gezieltes Training kann hier Abhilfe schaffen. Wenn Sie angsthaftes Verhalten bei Ihrem Hund bemerken (z. B. beim Verlassen der Wohnung) können Sie auch einen Verhaltenstherapeuten aufsuchen.

Tipp 5: Gesunde Ernährung – Immunsystem stärken

Mit einer gesunden Ernährung stärken Sie das Immunsystem Ihres Hundes dauerhaft. Er ist somit besser gegen Allergene und Reizstoffe gerüstet. Bei Empfindlichkeiten stellen Sie auf ein allergenfreies Futter um, denn manche Vierbeiner reagieren mit Kratzen auf im Getreide enthaltenes Gluten.

Mit Ergänzungsfutter können Sie zudem die Vitamin- und Mineralstoffversorgung Ihres Lieblings sichern.

Tipp 6: Hygienisches Hundebett

Die Anschaffung eines hygienischen Hundebettes kann bei Hautproblemen helfen. Denn hier können sich Parasiten nicht mehr so schnell einnisten.

Hausmittel gegen häufiges Lecken der Pfoten meines Hundes

Hausmittel 1

Tragen Sie 3-mal täglich ein Aloe vera Gel auf die juckende Stelle auf – es kühlt und lindert die gereizte Haut.

Hausmittel 2

Brühen Sie eine Tasse Kamillentee auf und geben 2 Esslöffel Fenchelsamen dazu. Alles zusammen für 12 Stunden ziehen und abkühlen lassen. Dann die Mixtur auf die betroffene Stelle des Hundes auftragen und einmassieren.

Hausmittel 3

Eine Handvoll getrocknete Ringelblumenblätter eignet sich sehr gut als Mittel gegen Pfotenlecken. Kochen Sie diese mit einem halben Liter Wasser auf und lassen sie abkühlen. Den Sud 3-mal täglich in die betreffende Stelle einmassieren.

Wann ist das Pfotenlecken bei Hunden krankheitsbedingt?

Wenn der Hund öfter als sonst seine Pfoten leckt, kann also eine ernsthaftere Erkrankung in Betracht gezogen werden. Beobachten Sie das Verhalten Ihrer Fellnase ganz genau und überprüfen Sie seine Pfoten auf Hautveränderungen und Verletzungen, um mögliche Ursachen zu erkennen.

Leckt er sich seine Pfoten unaufhörlich und werden diese schon wund, ist eine Behandlung notwendig. Bei Unsicherheiten ziehen Sie Ihren Tierarzt zurate.

Erfahrungen & Bewertungen zu Steinberg Design