Bei einem Spaziergang, bei dem der vierbeinige Liebling auch mal freien Auslauf bekommt, kann es passieren, dass eine Portion Gras auf dem Speiseplan steht. Grundsätzlich stellt dies kein Problem dar. Allerdings sollte auf die Menge und die Häufigkeit des Verzehrs geachtet werden.

Viele Hunde fressen Gras oft nur aus Langeweile. Kauen beziehungsweise Fressen beruhigt das Tier. So können beispielsweise stressige oder aufregende Situationen dazu beitragen, dass der Vierbeiner ein paar Grashalme frisst, um sich wohler zu fühlen und die Umgebung entspannter wahrzunehmen.
Grund 1: Mangelnde Nährstoffe
Ein anderer Grund, weshalb Gras gefressen wird, kann darin liegen, dass die Nährstoffe, die das frische Wiesengrün enthält, von dem Hund benötigt werden. So soll die zusätzliche „Mahlzeit“ einen möglichen Mangel ausgleichen und für das gewohnte Wohlbefinden sorgen. Gras liefert nötige Ballaststoffe, die sich der Hund entsprechend sucht, wenn er davon zu wenig in seinem Hundefutter vorfindet.
Grund 2: Stressige Situationen
Sehr gerne wird das Gras vom Hund auch in stressigen Situationen gefressen, weil die Grashalme Inhaltsstoffe enthalten, die dem Zucker ähneln. Die Folge dieses Verzehrs ist eine Erhöhung seines Blutzuckerspiegels, der zur Folge hat, dass sich der Vierbeiner besser entspannen kann. Ist der Hund entspannter, gelingt es ihm sicherlich, den empfundenen Stress, der vielfältige Ursachen haben kann, schneller abzubauen.
Auch der Aspekt, dass Gras bei der Verdauung durchaus vorteilhaft sein kann, erklärt, warum manche Hunde ihre Nahrung im Freien durch die grünen Halme des Rasens ergänzen. Für einige Hunde kann das Fressen von Gras aber auch dazu dienen, dass sie sich übergeben können. Ein Grund dafür kann sein, dass der Vierbeiner sich von unverträglichen und ungesunden Inhalten, die beispielsweise im Futter enthalten sind, befreien möchte.
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Grund 3: Fremdkörper
Hat ein Hund einen Fremdkörper gefressen, wird er ebenfalls den Verzehr von Gras suchen, da das Gras sich um den Fremdkörper wickelt und dadurch den Hund unverletzt über den Stuhlgang verlassen kann. Das Gras übernimmt in dem Fall die Rolle des Transportmittels.
Ein wichtiger Aspekt, der in diesem Zusammenhang bekannt sein sollte, besteht in der Bedrohung von sogenannten Lungenwürmern. Die Würmer befinden sich meist auf Schnecken, die teilweise so klein sind, dass sie nicht wahrgenommen werden, und werden beim Fressen des Grases, auf dem die Schnecken sitzen, mit aufgenommen. Bei der Verdauung bleiben die Würmer in der Lunge halten, vermehren sich dort, sodass die Larven das Gewebe der Lunge beschädigen und sorgen dafür, dass der Hund zu husten beginnt und neben Fieber und Nasenbluten auch einen starken Verlust an Energie erleidet.
Es ist aber auch möglich, dass das Fressen des Grases ein Verhalten darstellt, das die Hunde von ihren Vorfahren übernommen haben. So konnten sie bei der Jagd ihren Duft vor der Beute gut verstecken. Außerdem ist der heutige Hund bei weitem kein Fleischfresser mehr, sondern hat sich eher zu einem Allesfresser entwickelt.
Grund 4: Durst
Eine weitere Möglichkeit, warum Hunde Gras zu sich nehmen, kann im Durst begründet sein. Gras ist ein natürlicher Wasserlieferant und steht dem Hund dadurch überall in der Natur zur Verfügung und gerade im Sommer, wo die Temperaturen hoch sind und das Wasser eher knapp ist, liefert es die gewünschte Erfrischung. Trotzdem sollte das Gras kein Ersatz für das notwendige Wasser sein, sondern nur eine Notlösung darstellen.
Ist der Verzehr von Gras für den Hund schädlich?
Allgemein ist der Verzehr von Gras für Hunde also nicht schädlich, allerdings sollte von einem übermäßigen Verzehr abgesehen werden. Deshalb ist es ratsam, immer darauf zu achten, wann und wie viel davon im Maul des Vierbeiners landet. Besonders das Gras an Straßenrändern oder Feldern und Äckern sollte nicht verzehrt werden, da sich Düngemittel und Abgasschadstoffe darin sammeln, nicht verdaut werden können und somit ungesund sind.
Nicht nur der Ort, wo Gras gefressen wird, sollte beobachtet werden, sondern auch die Bestandteile des Gerupften sind zu beachten. Scharfkantige Halme können den Hund nicht nur im Maul, sondern auch in der Speiseröhrenschleimhaut verletzen. Zusätzlich können ebenfalls Schmerzen im Bauch daraus resultieren.
Selbst nach der Verdauung können solche Gräser noch eine Gefahr bergen. Wenn diese aus dem After hängen, müssen sie sehr vorsichtig entfernt werden, da sie noch immer scharfe Kanten besitzen und die Schleimhaut des Tieres verwunden können. Falls dies nicht geht, sollte ein Tierarzt die Entfernung vornehmen.
Treten ungewöhnliche Dinge wie Blut und Schleim in Kot oder Erbrochenem auf und der Verzehr von Gras kann zeitlich eine mögliche Ursache sein, sollte definitiv ein Tierarzt aufgesucht werden, um zu schauen, worin die Ursache liegt und ob der Ursprung wirklich vom Wiesengrün verursacht wurde. Auch Durchfall und ausbleibender Kot sollten untersucht werden, da eventuell der Magen-Darm-Bereich Erkrankungen bis hin zu Entzündungen entwickeln kann. (Andere Ursachen sind jedoch auch möglich, deshalb ist der professionelle „Blick“ eines Arztes essentiell.)
Fazit
Zusammenfassend sollte der Verzehr von Gras immer beobachtet und kontrolliert werden, damit der geliebte Vierbeiner nichts Scharfes oder gefährliche Parasiten zu sich nimmt. Bei auffälligen Verhaltensweisen des Hundes, egal ob es Durchfall, sehr häufiges Übergeben oder ausbleibender Stuhlgang ist, sollte eine Kontrolle bei einem Tierarzt durchgeführt werden.
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